Die Vorzeichen vor dem „Saturday Night Game“ in direkter Nachbarschaft des Wildparkstadions waren klar: Mit einem Sieg konnten die Engineers die vorbereitete Meisterschaftsfeier durchziehen, die Unicorns wollten ihrerseits mit einem Erfolg Platz 2 und damit die Aufstiegsrelegation klarmachen. Am Ende machte die U2 zwar aus einem Rückstand von 18 Punkten wieder ein Unentschieden, musste sich dann aber in letzter Sekunde doch noch geschlagen geben.
Das Spiel begann denkbar unglücklich für die Haller, denn sie fumbleten einen Karlsruher Punt innerhalb ihrer eigenen 10 Yard Linie. Zwar hielt anschließend die Defense drei Versuche lang, doch im vierten Versuch täuschten die Engineers ein Field Goal nur an und liefen aus 10 Yards in die Endzone. Der Extrakick von Karlsruhe gelang – wie auch alle anderen im Spiel – so dass es schnell 7:0 stand. Die Haller Offense bewegte anschließend den Ball ganz gut, bremste sich mit einer Interception dann allerdings selbst aus.
Punktereicher wurde das zweite Viertel, das die Engineers mit einem 40-Yard-Pass zum 14:0 eröffneten. Die Unicorns antworteten mit einem 35-Yard-Field-Goal von Stan Borowik und kamen gleich darauf wieder in Ballbesitz, als beim Kickoff Return Lennert Fink den Ball freischlug und Felix Falk den Fumble eroberte. Die Haller Offense ließ sich nicht lange bitten und verkürzte mit einer 23-Yard-Passkombination der Brüder Pascal und Marcel Holzinger (PAT Borowik) auf 14:10. Vor der Halbzeitpause gab es gleich noch dreimal Grund zur Aufregung. Zuerst fing Nicolai Kilian einen Karlsruher Pass ab, dann verlor ihn Quarterback Pascal Holzinger bei einem Hit von der Blindside wieder und schließlich zwang die Unicorns-Defense die KIT-Offense zu einem Field Goal Versuch, den diese aber durch einen hohen Snap vergab.
Auch das dritte Viertel lief komplett gegen die U2. Einen Haller Fumble nahe der eigenen Endzone münzten die Gastgeber zunächst in einen 3 Yard Touchdown Pass zum 21:10 um und danach gelang ihnen ein 29-Yard-Lauf zum 28:10. Da half es auch nichts, dass Tobias Burk zwischendurch eine Interception für die Unicorns gelang, zu ineffektiv war in dieser Phase die Haller Offense.
Den Zündfunken zur Aufholjagd im Schlussviertel gab dann auch die Defense: Dennis Hartwich fing einen Karlsruher Pass ab und trug ihn über 60 Yards zum Touchdown (PAT Borowik), und es stand nur noch 28:17. Und kurz darauf hatte die Offense auch wieder ihr Mojo gefunden und über die exakt gleiche Distanz von 60 Yards gelang Pascal Holzinger ein Touchdown-Pass auf Nico Sinn, der anschließende Conversion-Lauf von Noah Grundmann stellte den Spielstand auf 28:25.
Die Engineers sahen nun ihre Meisterfeier gefährdet und zeigten sich sichtlich nervös, was sich in einem Handoff-Fumble an der eigenen 20 Yard Linie zeigte, den Jens Götzelmann für die Unicorns sicherte. Leider gelang anschließend kein Touchdown, aber immerhin konnte Stan Borowik ein 35 Yard Field Goal zum 28:28 kicken. Karlsruhe blieb noch Zeit für einen Drive, bevor es in die Verlängerung gegangen wäre, und der neue Meister nutzte diese fast perfekt aus. Bei auslaufender Uhr lief Spielertrainer Cato Zoua aus sechs Yards in die Haller Endzone, wobei er zum Leidwesen der Unicorns von einem doch recht klaren Holding eines Receivers unterstützt wurde, das die Schiedsrichter nicht ahndeten. So gelang den Engineers nach dem letztjährigen Abstieg aus der Regionalliga der direkte Wiederaufstieg und die Unicorns müssen bis zum 8. September warten, um Platz 2 beim Nachholspiel in Bondorf zu sichern.
