Unicorns unterliegen Invaders im Viertelfinale
Die Schwäbisch Hall Unicorns verloren am Samstag vor 2.237 Zuschauern im OPTIMA Sportpark ihr Viertelfinalspiel gegen die Hildesheim Invaders mit 28:31. Erneut gelang es den Einhörnern nicht, ihre Angriffsserien ausreichend oft in wichtige Punkte umzumünzen. Die 22:16-Halbzeitführung brachte den Hallern nicht die ausreichende Sicherheit, sodass die Gäste sich schlussendlich knapp durchsetzen konnten.
Ein Spiel der fehlenden Meter war es, das den Schwäbisch Hall Unicorns im Viertelfinale das Aus bescherte. Nicht alleine das zu kurz geratene Fieldgoal aus 57 Yards eine Sekunde vor Ende der Spielzeit war dafür ausschlaggebend. Mit Betrachtung des Endstands – den Haller fehlten am Ende genau ein Fieldgoal um zumindest die Verlängerung zu erreichen - wirkt das dramatische Ende auf den ersten Blick ausschlaggebend, doch war dieser Fieldgoalversuch letztendlich symptomatisch für ein Spiel mit zu vielen Ballverlusten: Ein Fumble und vor allem zwei Interceptions im letzten Viertel waren neben weiteren Turnovers am Ende zu viel, um an diesem Tag gegen die Aufsteiger aus Hildesheim erfolgreich vom Platz gehen zu können.
Nach einem turbulenten Beginn, in dem beide Defensereihen direkt Turnovers erzielen konnten, waren es die Hildesheim Invaders, die durch ein intensives Laufspiel in Führung gehen konnten. Jordan Grant gelangte aus 16 Yards Entfernung in die Endzone der Haller und brachte damit die ersten sechs Punkte für sein Team auf das Scoreboard (0:6). Die zweite Angriffsserie der Einhörner war danach durch mehrere fallengelassene Bälle bestimmt, die zu einem Befreiungskick führten. Da hierbei der Snap misslang, standen die Gäste direkt vor der Endzone des Heimteams. Eine starke Defenseleistung verhinderte zwar den erneuten Touchdown, doch erhöhten die Hildesheimer durch ein Fieldgoal von Jonata Loria auf 0:9.
Auch zu Beginn des zweiten Viertels änderte sich zuerst nichts am erfolglosen Offensespiel der Kocherstädter, die nach vier Versuchen ohne neues Firstdown den Ball ein weiteres Mal punktlos abgaben. Doch blieben in der Folge auch die Hildesheimer ohne weitere Punkte. Ein Passversuch Nelson Hughes wurde vom eigenen Spieler unglücklich abgefälscht und landete in den Händen Louis Bergerons. Offensichtlich ermutigte die Aktion der Defense die eigene Offense, die nun deutlich variabler auftrat und sich bis kurz vor die Endzone kämpfte. Ein Pass über elf Yards, den Cem Kahveci sicher fing, bescherte daraufhin den Hallern den 7:9-Anschluss (alle PAT Tim Stadelmayr). Verbesserungswürdiges Tackling der Haller Verteidigung ermöglichte allerdings im direkten Gegenzug Rayshon Mills durch viele Yards after Catch die nächsten Punkte für sein Team (7:16).
Anstatt sich von dieser Aktion weiter verunsichern zu lassen, gelang den Hallern danach ein erster Moment der Befreiung. Starke Einzelaktionen Jason-Matthew Sharshs und Tamsir Secks führten die Mannschaft nah an die Endzone und konnten glücklich in weitere Punkte umgemünzt werden: Lucas Schäfer fumbelte den Ball in die Endzone, wo in ihn Jason-Matthew Sharsh sichern konnte. Zusammen mit einem angetäuschten Point after Touchdown, in dem Jonas Lohmann sicher einen Pass auf Julius Hoffmann zur Conversion anbringen konnte, brachte dies die Haller mit 15:16 wieder ins Spiel. Im Anschluss wackelten dann auch die Hildesheimer, die sich mit einem kurzen Befreiungskick von ihrem Angriffsrecht trennten. Diese gute Feldposition nutzten die Haller danach für die erste Führung in diesem Viertelfinale. Jan-Philipp Sonntag fing einen kurzen Pass Millers aus zwei Yards zum 22:16. Dass diese Führung gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war, lag auch am beherzten Eingreifen Dennis Föllingers und Tim Stadelmayrs, die einen Kickoffreturn-Touchdown der Gäste mit viel Einsatzwillen verhinderten.
Mit dem Wechsel in die zweite Hälfte konnten die Unicorns dann ihre Führung weiter ausbauen. Tamsir Seck belohnte sich nach toller Vorarbeit Cem Kahvecis mit einem Touchdown zum zwischenzeitlichen 28:16. Wer nun aber dachte, dass die Haller diese Führung irgendwie ins Ziel retten würden, hatte die Rechnung ohne die Gäste aus Hildesheim gemacht. Nach Turnover durch beide Teams bestimmten die Hildesheimer mit ihrem zeitintensiven Laufspiel das Geschehen. Matti Probsts Touchdown führte sein Team zum Ende des dritten Viertels auf 28:23 heran.
Eine erste Interception von Conor Miller läutete danach das vierte Viertel ein. Dieser Turnover ermöglichte in der Folge den Hildesheimern eine Angriffsserie, die mit spielentscheidend wurde. Der Angriffszug der Gäste nahm durch erfolgreiches und zugleich zeitraubendes Laufspiel fast das gesamte Viertel ein und konnte zuletzt mit einem kurzen Pass auf Pieter Solf zum Führungswechsel (28:31) abgeschlossen werden. Mit zweieinhalb Minuten Restzeit unterlief danach Conor Miller durch einen zu kurzen Pass direkt die nächste Interception. Dass dies jedoch nicht das Ende für die Haller bedeutete, konnte Miller seiner Verteidigung danken, die die Gäste zum verschossenen Fieldgoalversuch zwang. Mit 41 Sekunden Restzeit hatten die Männer um Offense Coach Felix Brenner noch einmal die Möglichkeit, sich zumindest mit einem Fieldgoal noch in die Overtime zu retten. Aufgrund der auslaufenden Uhr sah man sich zuletzt gezwungen, Tim Stadelmayr aus 57 Yards kicken zu lassen. Leider fiel dieser Versuch zu kurz aus, womit das Spiel zu Gunsten der Hildesheim Invaders entschieden wurde.
Offense Coach Felix Brenner, der abermals den durch ein Rückenleiden verhinderten Head Coach Christian Rothe vertrat, nach dem Spiel: „An diesem Tag hätten beide Mannschaften gewinnen können. Es war genau der Kampf, den wir erwartet haben. Wir haben heute gut dagegengehalten und doch verloren.“ Mit Blick auf die Saison ergänzte er: „Es passt auf keine Kuhhaut, wenn wir überlegen, mit welchen Problemen wir über die ganze Saison zu kämpfen hatten. Neben dem verlorenen Spiel heute sollte trotzdem hängen bleiben, dass wir wieder Südmeister geworden sind!“
Mit dieser Niederlage endet die Saison 2024 für das ERIMA-GFL-Team der Unicorns früh. Die Hildesheim Invaders, die zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in eine Halbfinale einziehen, müssen dazu am kommenden Samstag bei den Dresden Monarchs antreten. Die Sachsen gewannen ihr Viertelfinale am gestrigen Samstag mit 35:6.
Die Punkte für Schwäbisch Hall erzielten: Cem Kahveci (6), Jason-Matthew Sharsh (6), Jan-Philipp Sonntag (6), Tamsir Seck (6), Tim Stadelmayr (2), Julius Hoffmann (2)
Zuschauer: 2.237
Viertelergebnisse: 0:9 / 22:7 / 6:7 / 0:8 / Final: 28:31
Alle Punkte:
0:6 – Jordan Grant – 16-Yard-Lauf (CON failed)
0:9 – Jonata Loria – 22-Yard-Fieldgoal
7:9 – Cem Kahveci – 11-Yard-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
7:16 – Rayshon Mills – 94-Yard-Pass von Nelson Hughes (PAT Jonata Loria)
15:16 – Jason-Matthew Sharsh – Fumble-Recovery-Touchdown (CON Julius Hoffmann)
22:16 – Jan-Philipp Sonntag – 2-Yard-Pass von Conor Miller (PAT Tim Stadelmayr)
28:16 – Tamsir Seck – 35-Yard-Pass von Conor Miller (CON failed)
28:23 – Matti Probst – 13-Yard-Pass von Nelson Hughes (PAT Jonata Loria)
28:31 – Pieter Solf – 5-Yard-Pass von Nelson Hughes (CON Pieter Solf)