Pünktlich zum Spitzenspiel meldeten sie sich wieder einsatzbereit. Quarterback Reilly Hennessey und Receiver Tyler Rutenbeck, zuletzt wegen Verletzungen außer Gefecht, drückten der Partie bei den Munich Cowboys prompt ihren Stempel auf. Die Unicorns gewannen 28:6 in der bayerischen Landeshauptstadt. Der Sieg bringt die Haller dem Südtitel und dem Heimrecht bis ins Playoff-Halbfinale ein großes Stück näher.

 

Das amerikanische Duo Hennessey und Rutenbeck zeigt gleich zu Beginn seine Klasse. Erster Drive, dritter Down und noch neun Yards zu gehen: Hennessey hat genügend Zeit und findet Rutenbeck, der mit einer schnellen Drehung seinen Bewacher abschüttelt, den Turbo zündet und die restlichen 40 Yards in die Endzone sprintet (7:0, Extrapunkt von Tim Stadelmayr). Und was einmal schon geklappt hat, funktioniert ein weiteres Mal. Hennessey wirft in die Endzone, wo Rutenbeck den Ball aus der Lift fischt (14:0). Entscheidend für den zweiten Touchdown ist der Umstand, dass die Haller zuvor nach zwei Strafen hintereinander und einer Feldposition mit 23 Yards zum nächsten First Down den Drive am Leben erhalten.

 

Im zweiten Durchgang schleichen sich aber kleine Unkonzentriertheiten bei der Haller Offense ein, was die Cowboys besser ins Spiel kommen lässt. Wenige Sekunden vor der Halbzeitpause stehen die Münchener kurz vor der Haller Endzone. Die Defense der Unicorns hält aber stand und mit ablaufender Uhr kicken die Cowboys nur ein Fieldgoal, sodass die Unicorns mit einem 14:3 in die Kabinen gehen.

 

Das dritte Quarter beginnt dann wieder mit fokussierten Gästen. Die Defense stoppt die Cowboys im ersten Drive und der Haller Angriff rollt zunächst mit starken Läufen von Maurice Schüle. Danach zeigt auch Tight End Moritz Böhringer, der zuletzt auch ausfiel, seine Klasse, indem er bei zwei Spielzügen seine Gegenspieler an der Außenlinie förmlich abprallen lässt, seine Füße im Spielfeld behält und bis in die Endzone läuft (21:3).

 

Im Schlussabschnitt leistet sich Hennessey seinen einzigen großen Fehler mit einer Interception, die den Cowboys wieder Auftrieb gibt. Sie kommen bis an die Zwei-Yard-Linie, aber ein Quarterback-Sack in Person von Simon Butsch verhindert den Touchdowns, sodass die Cowboys kurz vor der Endzone wiederum nur ein Fieldgoal in Punkte ummünzen können (21:6).

 

Die Cowboys wollen nun das Momentum nutzen und versuchen im Anschluss einen Onside-Kick. Der wird dann auch von einem Münchener aufgenommen, allerdings fliegt der Ball nur neun statt der benötigten zehn Yards weit. Die Unicorns kommen so in einer guten Feldposition in Ballbesitz und packen nochmal den Hammer aus. Erst hüpft Moritz Böhringer spektakulär einfach über einen Gegner drüber, was im Football-Jargon als „Hurdle“ bezeichnet wird. Den Deckel drauf macht dann Reilly Hennessey selbst mit einem Acht-Yard-Lauf zum 28:6-Endstand. Letzten Endes setzt sich doch die bessere Physis und Athletik der Haller im Top-Spiel der GFL Süd durch.

 

„München hat es gut gemacht, sie haben die Uhr kontrolliert, es gab nur wenige Drives. Ich bin froh, dass wir trotzdem so viele Punkte machen konnten. Und unsere Defense hat sie immer im richtigen Moment stoppen können“, sagt Unicorns-Headcoach Jordan Neuman. „Die Cowboys waren insgesamt der stärkste Gegner in der GFL-Süd für uns. Sie haben vielleicht nicht so viele Schlüsselspieler, aber sie sind ein starkes Kollektiv, das sehr wenige Fehler macht“, erklärt Neuman, der sich natürlich auch über die Rückkehr von Hennessey, Rutenbeck und Böhringer gefreut hat. „Man hat gesehen, wie wichtig sie sind.“

   
   
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