Am kommenden Samstag ist es soweit: Die Schwäbisch Hall Unicorns treten in Frankfurt im Deutsche Bank Park im SharkWater German Bowl XLII gegen die Dresden Monarchs an (Kickoff 18:00 Uhr). Die Haller, für die es das 600. Spiel in der Vereinsgeschichte sein wird und die den Titel bereits viermal gewinnen konnten, spielen zum neunten Mal in einem deutschen Finale. Die Dresdner stehen nach 2013 zum zweiten Mal im Endspiel.

 

Geht es nach der Erfahrung, die die beiden Kontrahenten bei German-Bowl-Teilnahmen gesammelt haben, dann gehen die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag als klarer Favorit in die Partie. Seit 2011 stehen sie zum neunten Mal im Endspiel um die deutsche Football-Meisterschaft. Lediglich 2013 haben sie das Finale seither nicht erreicht und im vergangenen Jahr fand es Corona-bedingt nicht statt. 2013 war das Jahr, in dem die Dresden Monarchs zum ersten und bislang einzigen Mal den Sprung in den German Bowl schafften und dort den NewYorker Lions aus Braunschweig denkbar knapp mit 34:35 unterlagen.

 

Vergangene Bowl-Spiele werden am kommenden Samstag aber keine Rolle spielen. Insbesondere nach einem Jahr Corona-Pause sind die Karten in der SharkWater GFL 2021 und in ihrem Endspiel völlig neu gemischt. Das zeigt alleine schon der Einzug der Dresdner in den German Bowl: die „ewigen Zweiten“ der Nordgruppe konnten sich in diesem Jahr klar gegen Braunschweig und die anderen Verfolger durchsetzen.

 

Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Verfügen sie in dieser Saison doch über eine sehr schlagkräftige Offense, die mit Kyle J. Carta-Samuels von einem starken Quarterback mit Erfahrung aus der amerikanischen College-Division 1 angeführt wird. Die Monarchs dominierten ihre Gegner in der Punktrunde und in den Playoffs insbesondere im Passspiel, mit dem sie gegenüber dem Laufspiel fast viermal mehr Raumgewinn und fünfmal mehr Touchdowns erzielt haben.

 

In der Monarchs-Defense glänzt besonders der ebenfalls aus der College-Divison 1 kommende Linebacker Andrew Mc Elroy. Der Amerikaner mit irischem Pass brachte es in dieser Saison in zwölf Spielen auf 86 Tackles. Auch wenn die Dresdner Defense in der GFL-Statistik nicht auf den ganz vorderen Plätzen zu finden ist, so hat sie es dennoch verstanden sich auf ihre Gegner perfekt einzustellen und sie mit Niederlagen vom Platz zu schicken. Einzige Ausnahme war der Ausrutscher zum Saisonauftakt in Köln.

 

Zu den Unicorns haben die Monarchs gleich in zweierlei Hinsicht einen besonderen Bezug. Da sind aus den vergangenen Jahren zunächst fünf Halbfinal-Spiele, die alle sehr spannend verliefen, bei denen am Ende aber jedes Mal die Unicorns als Sieger vom Platz gingen und ins Endspiel einzogen. Das stellt aus Sicht der Sachsen eine offene Rechnung dar, die sie durch einen Erfolg am Samstag nur zu gerne beglichen sehen wollen.

 

Zum Anderen ist ihr Head Coach Ulrich „Ulz“ Däuber ein früherer Haller, der bei den Unicorns als Jugendlicher zum Football fand. Schon als Spieler in der aktiven Mannschaft übernahm der heute 51-jährige Traineraufgaben in der Unicorns-Jugend und agierte ab 1992 als Defense Coordinator des Haller Aktiven-Teams. 1999 ging Däuber als Assistant Coach an der University of Wisconsin in Platteville in die USA bis er 2017 nach Deutschland zurückkehrte und bei den Monarchs das Amt des Cheftrainers übernahm.

 

Däuber wird mit seinen Monarchs gegen Unicorns antreten, die ohne ihren besten Runningback auskommen müssen. John Santiago hat sich im Halbfinale das Kreuzband gerissen und es wird viel darauf ankommen, wie gut er durch seine Backups Jannis Fiedler, Sebastian Giel und Christian Dietrich vertreten wird. Fraglich ist nach wie vor, ob Quarterback Alexander Haupert einsatzbereit ist. Als weiteren Ersatz für ihn neben Ian Gehrke und James Slack haben die Unicorns kurzfristig noch Reilly Hennessey an Bord geholt.

 

Die Unicorns werden am Samstag auf jeden Fall ein kleines Jubiläum feiern können: Der SharkWater German Bowl XLII wird ihr 600. Spiel sein. Zählt man alle Pflicht-, Punkt- und Freundschaftsspiele zusammen, die eine Aktiven-Mannschaft der Unicorns seit ihrer Gründung 1983 als Abteilung der TSG Schwäbisch Hall e.V. bestritten hat, dann kommt man nach dem Halbfinale gegen Potsdam auf die Zahl 599. 377 dieser Spiele konnte man gewinnen, 18 gingen unentschieden aus und 204 Mal gingen die Unicorns als Verlierer vom Platz.

 

„Neben einem extrem starken Gegner ist die größte Herausforderung bei einem German Bowl, sich von den besonderen Rahmenbedingungen nicht aus dem Konzept und aus der Konzentration bringen zu lassen“, sagt Halls Head Coach Jordan Neuman. Auf ihn und sein Team kommen durch die Anreise am Vortag, einen vorgegebenen Zeitplan in der Vorbereitung und in der Halbzeitpause, TV-Timeouts und einiges mehr viele neue Eindrücke und Abläufe zu, die sich von normalen Punktspielen stark unterscheiden. „Das müssen wir alles ausblenden und einfach so Football spielen, wie wir es die ganze Saison getan haben.“

 

„Hinter uns liegt eine zweijährige Reise um wieder an diesen Punkt und in diesen Bowl zu kommen“, so Neuman. „Wir sind sehr froh und aufgeregt, wieder die Möglichkeit zu haben, gegen einen starken Gegner den German Bowl zu gewinnen. Und wir freuen uns auf viele Unicorns-Fans in diesem tollen Stadion!“    

 

Live übertragen wird das Spiel im Free-TV auf Sport 1. Die Übertragung aus Frankfurt beginnt um 17:45 Uhr. Wer nicht nach Frankfurt fährt, das Spiel aber auch nicht alleine zuhause anschauen möchte, der kann zum Public Viewing in den Pub des Hotels Sonneck in Schwäbisch Hall-Gottwollshausen gehen. Voranmeldung telefonisch unter 0791 / 97 06 70, es gelten die 3G-Regeln.

 

 

 

   
   
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