Am Mittwoch dieser Woche wurden Pläne zu einer neuen Football-Liga in Europa, der European League of Football (ELF) bekannt. In seiner Sitzung am gestrigen Donnerstag hat sich der Vorstand der Schwäbisch Hall Unicorns damit befasst.

 

Aus verschiedenen Veröffentlichungen wurde am vergangenen Mittwoch bekannt, dass mit der European League of Football (ELF) eine Football-Profiliga in Europa gegründet werden soll. Die neue Liga will als Unternehmen mit Sitz in Hamburg mit einem Franchise-System für Kapitalgesellschaften außerhalb des organisierten Sports agieren. Vereine sind darin nicht vorgesehen. Im Juni 2021 soll die ELF mit acht Teams an den Start gehen. Sieben Franchises seien an den Standorten Stuttgart, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Ingolstadt,  Hannover/Hildesheim und Breslau (Polen) bereits konkret, mit potenziellen Kandidaten für einen achten Startplatz sei man im Gespräch.

 

Bislang kennt man bei den Hallern dazu lediglich die öffentlichen Absichtserklärungen. Daraus weiß man allerdings, dass die ELF in Form eines Unternehmens mit einem Investor ins Leben gerufen werden soll. „Die neue Liga ist offenbar keine Organisation, die sich um Dinge wie Sportförderung, Jugendarbeit und ähnliches kümmert. Sie ist ein Unternehmen und das braucht insbesondere für den Investor in erster Linie wirtschaftlichen Erfolg“, sagt der Unicorns-Vorsitzende Jürgen Gehrke. „Wir halten ein solches Konstrukt, das auch abseits der allgemeinen Sportstrukturen in Deutschland und Europa agiert, für den falschen Weg. Sowohl für die Weiterentwicklung unseres Sports in der Spitze und in der Breite, als auch für uns in Schwäbisch Hall.“ Für die Unicorns steht deshalb auch außer Zweifel, dass sie fristgerecht die Lizenz für die Saison 2021 in der German Football League (GFL) beantragen werden.

 

Unverständlich ist den Unicorns, weshalb die Initiatoren der neuen Liga nicht vorab das Gespräch und den Austausch mit der GFL und ihren Vereinen gesucht haben. Man betrachtet das als eine bislang vergebene Chance, weil man in dem von der neuen Liga angegebenen Ziel, dem Footballsport in Deutschland eine breitere und bessere Plattform zu geben, im Grundsatz keinen Dissens sieht. Auch die aktuellen Entwicklungen in der GFL, die erst kürzlich den GFL-Ligavorstand gegründet hat um die Potenziale der Liga besser heben zu können und Strukturen zu verbessern, hat genau das im Blick.

 

„Kräfte bündeln wäre aus unserer Sicht der richtige Weg! Gespräche mit der GFL lehnt die neue Liga nach meinem Wissen aber leider derzeit ab“, so Gehrke. „Persönlich halte ich diese Entwicklung für schädlich. Eine solche Parallelliga zur GFL birgt das Risiko, unseren Sport insgesamt zu schwächen. An den geplanten ELF-Standorten wird dies sogar eine existenzielle Frage für die Vereine werden, weil Vereine in der Struktur der neuen Liga nicht vorgesehen sind.“

 

   
   
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