Den saisonübergreifend 30. Sieg in Serie haben die Schwäbisch Hall Unicorns am Sonntagnachmittag bei den Marburg Mercenaries eingefahren und bleiben damit das einzige ungeschlagene Team in der German Football League (GFL). Bis der knappe 34:31-Erfolg in Hessen perfekt war, musste der von Verletzungen gebeutelte Südmeister aber ein hartes Stück Arbeit verrichten.

 

Wie erwartet gingen die Gastgeber am Sonntag hochmotiviert ans Werk und schnupperten gegen den Favoriten aus Schwäbisch Hall am ersten Sieg nach fünf Niederlagen in Folge. Angetrieben von US-Allroundtalent Silas Nacita, dem drei Touchdowns gelangen, lagen die Söldner zur Halbzeit (17:13) und auch zu Beginn des Schlussviertels (24:20) noch in Führung, konnten diese in den letzten zwölf hochspannenden Spielminuten aber nicht verteidigen.

 

Demgegenüber kam die Offense der Unicorns erst im vierten Quarter so richtig in Fahrt. Großen Anteil daran hatten neben dem Runningback-Duo Maurice Schüle und Jannis Fiedler, das die Ausfälle von Jerome Manyema und Danny Washington einmal mehr glänzend kompensierte, Joshua Haas: Der Receiver setzte mit seinen Catches für rund 80 Yards immer wieder wichtige Impulse, wofür Jordan Neuman dem 23-Jährigen ein Sonderlob aussprach. „Es freut mich sehr, dass Joshua heute so ein starkes Spiel gemacht hat, nachdem er in dieser Saison lange auf der Bank ausharren musste“, so der Haller Head Coach.

 

Bis der Angriff der TSG-Footballer allerdings zum ersten Mal auf das Feld durfte, sollte fast ein ganzes Spielviertel vergehen. Denn einen langen Eröffnungsdrive der Gastgeber vereitelte Raheem Wilson mit seiner bereits siebten Interception, die er anschließend über 85 Yards zur Haller 0:7-Führung zurücktrug. Hielt die Defense der Unicorns, die verletzungsbedingt auf ihre beiden Leader Cody Pastorino und Nick Alfieri verzichten musste, ihre Endzone daraufhin weiterhin sauber, ereilte Marco Ehrenfried zu Beginn des zweiten Quarters das gleiche Schicksal wie zuvor Marburgs Quarterback Alex Thury: Ein für Tyler Rutenbeck gedachter Touchdown-Pass landete in den Händen von Phil Lanieri, der 99 Yards später den 7:7-Ausgleich für die Hausherren besorgte. Und das zweite Viertel gehörte auch weiterhin den Mercenaries, die durch den ersten Nacita-Touchdown erstmals die Führung (14:7) übernahmen und mit einem 48 Yards-Field Goal zum 17:13 in die Halbzeit gingen.

 

Nach einem punktlosen dritten Viertel, in dem die TSG-Offense eine Interception von Daniel McCray direkt vor der Marburger Endzone nicht in Zählbares verwandeln konnte, sollte sich das Schlussquarter dann zu einem wahren Nervenkrimi entwickeln. Durch den 2 Yards-Lauf von Maurice Schüle lagen die Unicorns zwar erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Front (17:20), doch Marburg bzw. die Kombination Thury auf Nacita hatte die passende Antwort parat. Nach dem Führungswechsel zum 24:20 war Ehrenfried mit seinem Angriff also erneut gefordert. Doch diesmal fand er zweimal nacheinander die richtigen Anspielstationen in der Endzone. Erst bediente er Ari Adegbesan zum 24:27 und wenig später - nachdem die Unicorns Defense die Mercenaries ohne Firstdown vom Feld geschickt hatte - bediente Ehrenfried Tyler Rutenbeck mustergültig hinter der Goal-Line. Zwar konnte Silas Nacita nochmals verkürzen (31:34), doch in den Schlusssekunden machte Niclas Merk die Marburger Hoffnungen auf zumindest ein Unentschieden zunichte.

 

„Ich wusste, dass die Marburger hochmotiviert ins Spiel gehen und wir mit unseren Verletzungsproblemen zu kämpfen haben würden“, so Jordan Neuman, der in Marburg auf elf Spieler verzichten und während der Partie auch noch das Saisonaus von Receiver Yannick Baumgärtner (Knie) hinnehmen musste. Umso größer fiel das Kompliment des Cheftrainers für die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft aus: „Wir lagen zum ersten Mal überhaupt im Schlussquarter zurück und haben es dennoch geschafft, zurückzukommen. Solche Drucksituationen brauchen wir, um auf die Playoffs vorbereitet zu sein.“

 

Während die Mercenaries auf Schützenhilfe angewiesen sind, um die Postseason noch zu erreichen, steht der Viertelfinal-Gegner der Schwäbisch Hall Unicorns bereits fest: Im direkten Duell um den vierten Rang im Norden setzten sich die Cologne Crocodiles am Sonntag mit 31:18 gegen die Potsdam Royals durch. Damit gastiert Köln am Samstag, 22. September (Kickoff: 17 Uhr) in Schwäbisch Hall. Tickets für das Viertelfinale im Optima Sportpark sind bereits unter https://unicorns.reservix.de erhältlich.

 

Die Punkte für Hall erzielten: Raheem Wilson (6), Tyler Rutenbeck (12), Maurice Schüle (6), Ari Adegbesan (6) und Tim Stadelmayr (4).

Viertelergebnisse: 0:7 / 17:6 / 0:0 / 14:21 / Final: 31:34

 

Alle Punkte:

0:7 – Raheem Wilson – 85 Yards-Interception Return (PAT Tim Stadelmayr)

7:7 – Phil Lanieri – 99 Yards-Interception-Return (PAT Kristof Szakacs)

14:7 – Silas Nacita – 21 Yards-Pass von Alex Thury (PAT Szakacs)

14:13 – Tyler Rutenbeck – 39 Yards-Pass von Marco Ehrenfried (PAT failed)

17:13 – Kristof Szakacs – 48 Yards-Field Goal

17:20 – Maurice Schüle – 2 Yards-Lauf (PAT Stadelmayr)

24:20 – Silas Nacita – 34 Yards-Pass von Thury (PAT Szakacs)

24:27 – Ari Adegbesan – 15 Yards-Pass von Ehrenfried (PAT Stadelmayr)

24:34 – Tyler Rutenbeck – 30 Yards-Pass von Ehrenfried (PAT Stadelmayr)

31:34 – Silas Nacita – 37 Yards-Pass von Thury (PAT Szakacs)

   
   
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