Am vergangenen Samstag feierten die Schwäbisch Hall Unicorns in den Räumen der Bausparkasse Schwäbisch Hall ihr 40-jähriges Jubiläum mit der Unicorns Night. Im festlichen und von grünem Licht durchflutetem Ambiente feierten 350 Mitglieder und ihre Gäste die Erfolgsgeschichte der TSG-Footballer und einige ihrer Protagonisten. Alle waren sich einig: Ein einzigartiger Abend!    

 

Als die jugendliche Gruppe, darunter Siegfried Gehrke und Bernd Marckwardt, die heute noch dem Vorstand angehören, am 9. November 1983 zur Gründung der American-Football-Abteilung der TSG Schwäbisch Hall zusammenkamen, hatte sie wohl weder das für Deutschland geschichtsträchtige Datum im Kopf, noch werden sie daran gedacht haben, 40 Jahre später ein großes Fest in der Bausparkasse zu feiern. Auf der Unicorns Night feierten sich die Haller Footballer natürlich vor allem selbst, doch sie wurden auch gefeiert für ihre Erfolgsgeschichte.

 

Für den Ersten Bürgermeister Peter Klink gehören die Unicorns „zur DNA der Stadt“, TSG-Ehrenpräsident Walter Döring nannte die Unicorns „einen Glücksfall für die Stadt und für die Region“. Das wissen die Unicorns und sind auch mittlerweile entsprechend selbstbewusst. Letztlich aber ging es an diesem Abend um etwas anderes, nämlich um Emotionen. Der Abend war nahezu perfekt organisiert, besonders aber machten ihn die Menschen, die sich als Teil der „Unicorns-Family“ sehen – im Grunde also nahezu alle, die am Samstagabend dabei waren. Und doch stachen ein paar heraus.

 

Die Unicorns hatten sich schick gemacht zu ihrer Feier, viele kamen im Anzug oder Kleid, häufig mit einem grünen Akzent. Das ging so weit, dass Offensive Coordinator Felix Brenner bereitwillig eine „Modesünde“ beging und seine Anzughose etwas hochkrempelte, damit man seinen grünen Akzent – die grünen Socken – erkennen konnte.

 

Stehende Ovationen

 

Moderator Martin Weis fungierte vor allem als Stichwortgeber und die Befragten berichteten, häufig gab es dabei Anekdoten zu hören. So meinte Michael Frey, der als Teil des Helferteams auf der Bühne stand, dass er vom Fußball käme und nun sagen müsse, „dass ich 30 Jahre lang bei der falschen Sportart war“. Wie stark die Helfer eingebunden und wertgeschätzt werden, zeigte sich bei der Verkündung zum „Unicorn of the Year“. Damit zeichnen die Unicorns jedes Jahr eine Person aus, die im Hintergrund ehrenamtlich arbeitet. Die Wahl fiel diesmal auf Matthias Kärcher, der „immer da ist, bei jedem Training, bei jedem Spiel“. Als Kärcher auf die Bühne kam, erhoben sich die Menschen von ihren Sitzen und bewiesen damit ein feines Gespür.

 

Standing Ovations erhielten auch zwei, die auch außerhalb des Unicorns-Kosmos mittlerweile bekannt sein dürften: Siegfried Gehrke und Axel Streich. Beide sind seit 40 Jahren dabei – Axel Streich kam einen Monat nach der Gründung dazu – und haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Unicorns heute das sind, was sie sind, nämlich einer der besten Football-Organisationen nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Das Organisationsteam um Julia Brenner hatte schon beim Homecoming Game im Juni dieses Jahres bewusst für diese Feier Weggefährten befragt. Nun wurde dies als Video gezeigt. Unter anderem kamen David Bada (jetzt in der NFL bei den Washington Commanders), Chris Hoeckel oder Rob Slavens zu Wort. Die jetzige Unicorns-Vorsitzende Nina Wengertsmann nannte Axel Streich „den Kopf, Visionär und Macher der Unicorns, mein persönliches Vorbild“. Ihr Co-Vorsitzender David Seiffer richtete sehr persönliche Worte an „Mr. Unicorns“ Siegfried Gehrke. Dieser war nicht nur sein Trainer, sondern auch sein Lehrer und habe ihm nach Ende von Klassenarbeiten schon mal Spielzüge zum Lernen zugesteckt. Seiffer habe Gehrke viel zu verdanken. Neben den Football-Aspekten gebe es noch etwas anderes, weit wichtigeres. Siegfried Gehrke habe es geschafft, „das Leben von vielen nachhaltig zu verändern“, und zwar positiv. Das aber musste Seiffer erst gar nicht erwähnen. Der Mensch stehe bei „Sigi“ immer im Mittelpunkt.

 

Eine Herzensangelegenheit

 

Sehr wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass sich so viele den Unicorns so verbunden fühlen. Das wurde auch deutlich, als Christian Ott den Ablauf quasi sprengte. Er wollte unbedingt etwas sagen, bekam daraufhin das Mikrofon von Nina Wengertsmann in die Hand. Seit 24 Jahren ist er bei den Unicorns. „Damals habe ich mit meinem Vater die Burger für 200 Zuschauer gebraten.“ Das Jahr 2023, in der die Unicorns ein neues Kapitel ihrer Geschichte aufschlugen, sei „wahnsinnig“ gewesen. Im Sinne von: wahnsinnig schön. „Wir müssen diesen Unicorns-Spirit weiter tragen, bekannter machen“, forderte er. Man spürte: Das ist eine Herzensangelegenheit für ihn.

 

 

   
   
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